Französisch-Unterricht der anderen Art – Eine Woche in Frankreich

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Vom 3.-10.Juni fand der zweite Teil des diesjährigen Schüleraustausches mit dem Besuch der Humboldtianer in der Partnerschule im französischen Le Puy-en-Velay statt.


Im März lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. deutsch-französischen Schüleraustausches sich beim Besuch der französischen Jugendlichen aus dem Lycée Charles et Adrien Dupuy in Nordhausen kennen. Anfang Juni fuhren die Humboldtianer in die kleine französische Stadt in Thüringens Partnerregion Auvergne - Rhône-Alpes zu reisen. Der herzliche Empfang am späten Abend durch die französischen Gastfamilien ließ die Strapazen der ca. 1200 km langen Reise mit Bahn und Bus schnell vergessen.
Für eine Woche tauchten die Gäste aus Nordhausen in den französischen Alltag ein, lernten das Familien- und Schulleben kennen und natürlich die Stadt Le Puy-en-Velay mit ihren besonders beeindruckenden Sehenswürdigkeiten: der Kathedrale Notre Dame, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, der Kapelle Saint-Michel d’Aiguilhe und der Statue Notre Dame de France. Außerdem ist Le Puy bekannt für seine Klöppelspitze. Die lange Tradition des Klöppelns, die schon im 15. Jahrhundert begann, wird bis heute fortgesetzt. So hatten die Nordhäuser die Gelegenheit, unter fachkundiger Anleitung im Klöppelzentrum der Stadt diese alte Handwerkstechnik kennenzulernen und eine kleine, einfache Spitze (als Armband oder Lesezeichen) selbst zu klöppeln.
Die Projektarbeit zum Thema „Sagen und Legenden Thüringens und der Auvergne“, die in Nordhausen begonnen hatte, wurde während der zweiten Austauschwoche fortgeführt. Gemeinsame Recherchen zu Legenden der Auvergne und die Zusammenstellung des Materials zu einer kleinen zweisprachige Broschüre erfolgten in der schuleigenen Bibliothek. Passend zum Projektthema führten Exkursionen in die nähere Umgebung von Le Puy, wie z.B. zur Festung von Polignac, in der unter anderem mittelalterliche Unterhaltungsspiele vorgestellt und ausprobiert werden konnten. Im kleinen Ort Le Monastier-sur-Gazeille gibt es ein interessantes Museum über Volksglauben, in dem die Jugendlichen über die Entstehung und Quellen von Legenden informiert wurden. Im Anschluss an die Führung durch das örtliche Schulmuseum, das zeigt, wie Kinder vor langer Zeit in der Schule lernten und unterrichtet wurden, bekamen die Gruppe selbst eine Stunde Unterricht im Schreiben mit Feder und Tinte.
Die Schülerinnen und Schüler aus Nordhausen waren in dieser Woche täglich intensiv gefordert, ihre Sprachkenntnisse anzuwenden und zu erweitern. Nach den erlebnisreichen Tagen fiel allen der Abschied schwer. Mit neuen Erfahrungen, unvergesslichen Eindrücken und dem Versprechen, den Kontakt auszubauen und natürlich mit Plänen für einen nächsten Schüleraustausch traten die Nordhäuser die lange Heimreise an. Bleiben werden vor allem die vielen positiven Erlebnisse, gestützt durch jede Menge Erinnerungsfotos und mitgebrachte Souvenirs.
Ein großer Dank gilt den französischen Familien für die Gastfreundschaft, dem Land Thüringen für die anteilige Kostenerstattung sowie dem Förderverein des Humboldt-Gymnasiums für die finanzielle Unterstützung.

Bilder & Text: F. Schenk & G. Gorges

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