Sportass - Ehrung auf Abstand


 

Kann die traditionelle Ehrung der besten Sportasse des letzten Schuljahres vor den Herbstferien unter Corona-Bedingungen stattfinden? Mit dieser Frage setzten sich Fachschaft Sport und Schulleitung intensiv auseinander.

Ein Hygiene-Konzept sorgte für Sicherheit: Nur die zu Ehrenden und wenige Gäste durften am 15.10.2020 in die Aula. Beginn und Ende der Veranstaltung wurden außerhalb anderer Schülerbewegungen im Haus gelegt. Desinfektionsgel, eine Lüftungspause, wechselnde Mikrofonabdeckungen waren selbstverständlich. Bunte Heliumballons zwischen den festgelegten Sitzen sorgten für Abstand und trotzdem konnte die Sportgemeinschaft gefühlt werden…

Hier der Bericht des Online-Auftritts der Thüringer Allgemeine:

 

Sandra Arm, TA Plus, 16.10.2020

Geschlossene Türen, leere Klassenräume, verwaise Sportanlagen: Im Frühjahr beherrschte eine bedrückende Stille die Szenerie. Die Coronavirus-Pandemie stellte unter anderem Lehrer, Schüler, Eltern und Sportler vor neue Herausforderungen. Musikalisch überraschten die Rolling Stones mit ihrem Single-Comeback von „Living In A Ghost Town“ und eroberten damit sogar die Spitze der deutschen Single-Charts. Der Song entwickelte sich zum Soundtrack der Corona-Krise. Eben jenes Lied hallte zur Eröffnung der 19. Humboldt Sportass-Ehrung durch die Aula…untermalt mit Schwarz-Weißen Bildern auf der großen Leinwand.

 

Als die letzten Akkorde verklangen, begrüßte Schulleiter Ralf Köthe die anwesenden Sportlehrer, Schüler und Ehrengäste zur traditionellen Ehrungsveranstaltung. Nicht persönlich, aber mit einer Videobotschaft. „Ich freue mich darüber, dass wir an diesem Tag die Sportler und Sportlerinnen auszeichnen können, die sich am Humboldt-Gymnasium im Sportgeschehen besonders engagiert haben. Pierre de Coubertin hat einmal gesagt, es ist nicht wichtig, gesiegt, sondern sich wacker geschlagen zu haben. Viele haben sich wacker geschlagen. Heute werden sie geehrt“, sagte Köthe.

 

Vorgeschlagen durch die Sportlehrer als Fachjury, die zugleich als Laudatoren agierten. Zu den Sportlern des Schuljahres 2019/2020 gehören: Elias Unger, Till Großer und Finn Fischer. Bei den Sportlerinnen durften sich Lenka Krist, Gina-Marie Finger und Alina Lehmann über die Auszeichnung zum Sportass freuen. Bei den Mannschaften überzeugten zwei Leichtathletik-Mannschaften der Jungs in der Wettkampfklasse IV und III. Beide gingen als Sieger aus dem Kreisfinale hervor. Im Basketball-Kreisfinale der Wettkampfklasse I setzten sich die Jungs des Humboldt-Gymnasiums durch. Die Jokerpreise wurden in zwei Kategorien verliehen. Die „Durchstarter“ sind Marlene Gräser und Henrik Frömmel und der Ehrenamtspreis ging an die Leichtathletik-Kampfrichter.

 

„Die Kampfrichter sind die Säule der Leichtathletik. Ohne sie geht gar nichts“, betonte Werner Hütcher, der jahrelang Kampfrichterlehrgänge organisierte. Der ehrenamtliche Kreissportkoordinator verriet in einem kleinen Sporttalk, dass er als ehemaliger Leichtathletik heute sehr viel Fahrrad fahre und ein paar Kraftgeräte im Keller habe. „Ohne Sport geht es bei mir einfach nicht.“ Gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneter des Nordhäuser Landrats Stefan Nüßle ehrte er die jungen Sportler. Das Landratsamt wie auch der Schulförderverein, vertreten durch seinen Vorsitzenden Tino Pförtner, beteiligten sich an der Finanzierung der Traditionsveranstaltung.

 

Für den sportlichen Part sorgten Cheftrainer Frank Pelny vom Nordhäuser Karate-Do-Kwai und sein Schüler Nico Reim. Ersterer erhielt als wichtiger Kooperationspartner mit dem Humboldt-Gymnasium, er bietet unter anderem jährliche Schnupperstunden für die 5. Klassen, im Wahlpflicht- und Oberstufenkursen an, den Jokerpreis. Ebenso wie der stellvertretende Schulleiter Volker Vogt für seine jahrelange persönliche Begleitung der Sportfahrten und sein Engagement im Lehrer-Fußballteam.

 

Musikalisch berührten Toni Drobner (Klavier) und Melissa Hart (Cello) mit dem beschaulich-melancholischen „Mein Sohn“. Danach gebührten Volker Vogt die Abschlussworte: „Mir fallen Steine vom Herzen. Solch eine leere Aula hatten wir auch noch nicht. Ungewiss war, ob wir solch eine Veranstaltung überhaupt durchführen können. Wir haben es probiert, es ist gelungen.“

 

Die Geehrten:

Sportler des Schuljahres 2019/2020: Elias Unger (Leichtathletik, Fußball), Till Großer (Fußball, Leichtathletik, Basketball), Finn Fischer (Leichtathletik, Allrounder im Sportunterricht)

 

Sportlerinnen: Lenka Krist (Schwimmen, Leichtathletik), Gina-Marie Finger (Volleyball), Alina Lehmann (Leichtathletik)

 

Teams: Leichtathletik Wettkampfklasse IV Jungen Sieger Kreisfinale (Elias Unger, Tim Liesegang, Luca Schmidt, Hannes Liebau, Franz Stäter, Oskar Großer, Laurent Winzler, Henrik Frömmel)


Leichtathletik Wettkampfklasse III Jungen Sieger Kreisfinale (Mervan Catovic, Johannes Schumann, Finn Fischer, Till Großer, Timon Rotter, Florian Happ, Hannes Reckziegel, Jan-Luka Odebrecht, Tim Strohmeyer, Felix Bannert)
Basketball Wettkampfklasse I Jungen Sieger Kreisfinale (Konrad Sieckel, Vincent Danner, Tim Boikat, Eike Wiederhold, Johannes Roßberg, Karl Schilder, Jannes Kröber, Fritz Mascher)

 

Jokerpreis „Durchstarter“: Marlene Gräser (Handball, vielseitige Schulsportlerin); Henrik Frömmel (Fußball, Leichtathletik)

 

Jokerpreis „Ehrenamt“: Leichtathletik-Kampfrichter – einsatzbereit, zuverlässig, verantwortungsbewusst (Lukas Fricke, Leonie Hake, Tim Hartmann, Paul Hoffmeister, Anna Joachimi, Lisa Lotte Kind, Nguyen Phuong Dung).

 

Jokerpreis: Volker Vogt (stellvertretender Schulleiter) und Frank Pelny (Vorsitzender Karate-Do-Kwai)

 

https://www.thueringer-allgemeine.de/sport/sportass-ehrung-auf-abstand-in-nordhausen-id230687180.html

 

 

Fotos: Christoph Keil, Vanessa Böttcher, Mirian Ränker

 

 

 

 

 

Zurück